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20. Oktober 2012 - Stadt geht das Geld für den Straßenbau aus

Von Tobias Winzer

Millionen Euro fließen in neue Schulen, Kitas und zwei Kulturprojekte. Bei den Straßen beschränkt sich die Stadt auf Magistralen. Die meisten Schlaglochpisten und Kopfsteinpflasterstrecken in Dresden werden auf absehbare Zeit nicht saniert. Weil die Stadt in den kommenden Jahren fast das gesamte für Investitionen verfügbare Geld in die Sanierung und den Neubau von Schulen und Kitas sowie in die Projekte Kulturpalast und Kulturkraftwerk steckt, wurde die Liste der Straßenbauarbeiten rigoros zusammengestrichen.

Wie aus dem aktuellen Haushaltsentwurf für 2013/2014 hervorgeht, werden in den kommenden fünf Jahren gerade einmal acht Straßen grundhaft ausgebaut. Immerhin 73,1 Millionen Euro hat die Stadt dafür eingeplant. Das meiste Geld davon fließt allerdings in die drei Großprojekte Königsbrücker Straße, Albertbrücke und Hamburger Straße. Das heißt, kaum eine der maroden Wohngebietsstraßen wird auf Vordermann gebracht. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren standen dem Straßen- und Tiefbauamt jeweils 50 Millionen Euro pro Jahr für Investitionen zur Verfügung.

Das teuerste Projekt ist der Ausbau der Königsbrücker Straße im Abschnitt zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee. Die Stadt plant dafür 25,5 Millionen Euro ein, rechnet aber mit Gesamtkosten von etwa 38 Millionen Euro. Der Fehlbetrag soll durch Fördermittel vom Land ausgeglichen werden. Zurzeit sitzt das Rathaus an der Planung für eine vierspurige Ausbauvariante. Ab Anfang 2013 soll diese dann von der Landesdirektion als übergeordneter Behörde geprüft werden.

Diesen Schritt hat die Stadt bei der geplanten Sanierung der Albertbrücke bereits geschafft. Am Mittwoch hat die Landesdirektion ihr Okay für die Sanierung gegeben. Im Herbst 2013 sollen die Bauarbeiten beginnen. Der Baustart an der Hamburger Straße zwischen Flügelweg und Meißner Landstraße ist für 2014 vorgesehen.

Auf die lange Bank geschoben wurden hingegen dringend nötige Projekte, wie der Ausbau des Westteils der Stauffenbergallee, die Sanierung der Bautzner Straße östlich der Neustadt und der Bau der Zentralhaltestelle Kesseldorfer Straße.

Sächsische Zeitung, 19. Oktober 2012