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1. September 2012 - Die größten Verkehrsprobleme im Dresdner Osten

Von Tobias Wolf

Gesperrte Parkplätze und marode Straßen sind die größten Sorgen der Bürger. Das hat die Stadtteilumfrage der SZ ergeben.

Wo es im Dresdner Osten am meisten klemmt, wissen die Leser der Sächsischen Zeitung ganz genau. Knapp 600 Menschen haben in der vergangenen Woche an der nicht-repräsentativen Stadtteilumfrage der SZ teilgenommen. Die Ergebnisse sind eindeutig. Vor allem die Verkehrsprobleme brennen vielen Bürgern auf den Nägeln – marode Straßen, gesperrte Parkplätze und ein fehlender Kreisverkehr.

Straßen sind nicht auf neue Brücke vorbereitet

Wenn die Waldschlößchenbrücke im kommenden Jahr geöffnet wird, sollen täglich über 40000 Autos darüberrollen. Doch die Straßen im Dresdner Osten sind nicht darauf vorbereitet, sagen 54 Prozent aller Befragten. Denn die Hauptachsen, wie die marode Schandauer Straße und die Borsbergstraße, werden erst nach der Brückenöffnung saniert. Die Folge: Umleitungen durch Striesener Wohngebiete und jede Menge Stau.

Auch wenn das Rathaus die Hauptbrückenzufahrt Fetscherstraße derzeit notdürftig flickt, müssen die 1,6 Kilometer zwischen Fiedlerstraße und Stübelallee ab 2017 noch einmal vernünftig ausgebaut werden – wenn es der städtische Haushalt hergibt.

Kreisverkehr am Ullersdorfer Platz würde Probleme lösen

Täglich fahren Zehntausende über die Bautzner Landstraße ins Zentrum oder ins Schönfelder Hochland. Am Nadelöhr Ullersdorfer Platz in Bühlau herrscht jedoch vor allem in den Stoßzeiten des Berufsverkehrs immer wieder Stau.

Ideen, den Platz besser passierbar zu machen, gibt es bereits. Knapp die Hälfte aller befragten Leser wünscht sich dort einen Kreisverkehr, während mehr als ein Drittel keine Meinung dazu hatte. Erfahrungen an anderen Kreuzungen in Dresden haben gezeigt, dass ein Kreisel durchaus den Verkehrsfluss verbessern kann. Erst kürzlich hatte die Stadt die Kreuzung Berggartenstraße und Oehmestraße entsprechend umgebaut, jedoch gegen den Willen der Anwohner.

Parkplatz am Blauen Wunder soll nicht gesperrt werden

Noch ist unklar, ob und wann der öffentliche Parkplatz unter dem Blauen Wunder kommt. Mehr als die Hälfte aller Befragten fordert dies. Trotz mehrerer Stadtratsbeschlüsse, die einen bewirtschafteten Parkplatz unterhalb des Schillerplatzes verlangen, hat die Stadt bislang nicht reagiert.

Die Fläche, welche bislang als Parkplatz genutzt wurde, liegt im Landschaftsschutzgebiet und gehört dem Freistaat. Offiziell dürfen dort überhaupt keine Autos stehen. Die Stadt duldet die Fahrzeuge derzeit. Jetzt werde geprüft, ob es möglich ist, die Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet auszugliedern und vom Freistaat zu übernehmen, heißt es aus dem Rathaus. Einen Termin nennt jedoch niemand.

Sächsische Zeitung, 31. August 2012