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28. August 2012 - Keine Einigung mit Tschechen über Elbestaustufe

Prag. Sachsen hat weiter Bedenken gegen den Bau der geplanten Staustufe bei Decin. Das sagte Umweltminister Frank Kupfer (CDU) nach Verhandlungen mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Bendl am Freitag in Prag. Bendl versprach, dass die Anlage den Schutz der Elbeanrainer vor Hochwasser stärken werde.

Die Staustufen könnten „bedeutende Wassermengen“ zurückhalten. „Meine Experten sagen mir, dass es keinen Effekt hat“, widersprach Kupfer. Der Standort für die geplante Staustufe liegt nur elf Flusskilometer hinter der deutsch-tschechischen Grenze.

Sachsen fürchtet unter anderem eine Verschlechterung der Wasserqualität sowie ein massives Fischsterben im Bereich der Turbinen. Der Freistaat hatte seine Bedenken schon mehrmals schriftlich an die Prager Regierung mitgeteilt. „Wenn sie die Staustufe trotzdem bauen wollen, dann können wir dagegen nichts tun“, sagte der Umweltminister im April zu den rechtlichen Möglichkeiten des Freistaats. Das Prager Umweltministerium hatte die Projektdokumentation zum Bau einer Elbe-Staustufe bei Decin im Juni zur Überarbeitung zurückverwiesen. Die fast 4500 Seiten starke Broschüre weise teils erhebliche Mängel und Lücken auf, wird der ungewöhnliche Schritt begründet.

Durch die Staustufe sollen Schiffe auch bei Trockenheit fast ganzjährig auf der Elbe in Tschechien fahren können. (dpa/sz/sr)

Sächsische Zeitung, 25. August 2012