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20. April 2011 - Neue Brücke steht auf eigenen Füßen

Die Elbquerung am Waldschlößchen verliert ihre Stützpfeiler und ruht dann auf der eigenen Bogenkonstruktion. Voran gehen die Arbeiten auch in den Zufahrtstunneln – doch bis Autos rollen, dauert es noch bis ins Jahr 2012.
Dresden. Die umstrittene Dresdner Waldschlößchenbrücke ruht jetzt auf der eigenen Konstruktion. Am Dienstag wurde das bislang mit Stützpfeilern gehaltene Bauwerk um die letzten entscheidenden Zentimeter abgesenkt. Gegen Abend sollte es dann erstmals seit Baubeginn vollständig auf eigenen Füßen ruhen. Bis über die neue Elbquerung auch Autos fahren können, wird es aber noch dauern. Nach mehrmaliger Verzögerung ist die Freigabe erst für das Jahr 2012 geplant.

Auch unter Tage gehen die Arbeiten voran. Zuletzt wurden die Straßen in den drei Tunneln an der Neustädter Seite asphaltiert. Die Deckschicht in den beiden Röhren des 400 Meter langen Haupttunnels zwischen Stauffenbergallee und Brücke ist vier Zentimeter stark, teilte die Stadt mit. Parallel dazu wurde auch die Decklage der Fahrbahn im westlichen Zufahrtstunnel asphaltiert. Über eine Rampe und die 45 Meter lange Röhre werden Fahrzeuge künftig von der Bautzner Straße zur Brücke kommen. In den unterirdischen Röhren muss zudem die Tunnelausrüstung installiert werden.

Lückenschluss in der Brücke noch im Mai

Bis auf der Brücke die Verkehrstechnik eingebaut wird, dauert es noch. Anfang Mai sollen die letzten Lücken in der Stahlkonstruktion geschlossen werden und das Brückenskelett erstmals durchgehend vom einen zum anderen Ufer reichen. Erst danach sollen die Kräne von der Baustelle verschwinden, damit die Fahrbahn gebaut werden kann. April 2012 hat Koettnitz für die Freigabe derzeit angepeilt. „Wir wissen aber nicht, was uns der Winter bringen wird“, sagte er.

Ursprünglich hätte das vierspurige Bauwerk schon 2010 fertig sein sollen. „Aber schon die Planfeststellung hat wesentlich länger gedauert“, sagte Koettnitz. Dazu kamen etliche weitere Verzögerungen. Die anfangs veranschlagten Kosten von 157 Millionen Euro würden sich deswegen am Ende wohl auf bis zu 182 Millionen Euro erhöhen. Die Summe umfasst aber nicht nur den Bau der Brücke, sondern auch die Anbindung an die bestehenden Straßen und sonstige Bauarbeiten. (dpa/SZ/szo)

Sächsische Zeitung, 19. April 2011