Aktuelle Berichte
15. Dezember 2010 - Kostenaufstellung Waldschlößchenbrücke

Die Planungskosten

  • -Am 7.5.2001 wurden die Planungskosten mit voraussichtlich 8,69 Mio. Euro berechnet.
  • -Am 12.8.2001 teilte Oberbürgermeister Ingolf Rossberg mit, dass die Landeshauptstadt Dresden insgesamt von einem Planungs- und Vorbereitungsbedarf von 12,12 Mio. Euro ausgeht.
  • -2003 wurden die Kosten vom Oberbürgermeister für Planung, Gutachten und Projektierung des Verkehrszuges Waldschlößchenbrücke in Höhe von 13,1 Mio. Euro beziffert.
  • -Am 25. Februar 2004 erteilte das Regierungspräsidium Dresden die Planfeststellung.

Nach der damaligen (vorläufigen) Beendigung des Brückenprojekts erhielt die Stadt Dresden wegen der hohen Planungskosten von 13,6 Mio € den Titel „Schleudersachse 2004“ vom Bund der Steuerzahler verliehen, davon waren 7,5 Mio. € allein für Variantenuntersuchungen Investiert worden.

Die Gesamtkosten

Am 15.08.1996 fasste der Stadtrat mit knapper Mehrheit den ersten Beschluss zum Bau der Waldschlößchenbrücke mit einem Gesamt-Budget von 100,7 Mio Euro. Im Jahr 2000 lagen die geplanten Kosten bei ca. 139 Mill Euro und 2002 wurde die Brücke dann mit 137,6 Mio € Gesamt-Finanzvolumen vom Stadtrat beschlossen. Ein Jahr später wurde mit ca. 142 Mio. € Gesamtkosten für die Planungsabschnitte 1 bis 6 gerechnet.
Im Planfeststellungsbeschluss vom 25.02.2004 wurden noch zusätzliche, kostenerhöhende Schallschutzmaßnahmen an der Fetscherstraße, Charlottenstraße und Heideparkstraße festgelegt. Insgesamt kamen 68 Auflagen (u.a. notwenige Schutzmaßnahmen für die 6000 betroffenen Anwohner, bautechnischen und wasserrechtlichen Vorgaben sowie Ausweitung des Lärmschutzgebietes und Maßnahmen zum Naturschutz) hinzu, die die Stadtkasse mit ca. 6,5 Mill Euro zusätzlich belasten. Wären diese Auflagen schon beim Planen berücksichtigt worden, hätte sich Dresden sehr viel Ärger und Geld gespart. Dadurch und aufgrund von gestiegenen Stahlpreisen verkündete der Oberbürgermeister im April 2004 in einem Interview, dass sich die Gesamtkosten auf voraussichtlich 150 – 157 Mio. € belaufen werden.

Tabelle: Detaillierte Kostenzusammenstellung vom 26. September 2003

Die Folgekosten

Anfrage 1280/2003 vom 26.02.2003 an den Oberbürgermeister:

„In welcher Höhe wird der Betrieb der Waldschlößchenbrücke nach derzeitigem Stand jährlich Betriebs- und Unterhaltungskosten erfordern?“

Antwort:

„Im Rahmen der Planung wurden folgende jährliche Kosten, die nach der Inbetriebnahme anfallen, ermittelt: 69.000 EUR Betriebskosten, 360.000 EUR Unterhaltungskosten.“

Gesamt: 429.000 EUR

Eine städtische Aufstellung („Gemeindewirtschaftliche Stellungnahme”, basierend auf einer Erarbeitung vom 13. Juli 2000), benennt die Folgekosten mit 1.019.000 Euro/ Jahr.

25. November 2004 – Elbbrücke: Sondersitzung und Klage über Folgekosten, (Dresdner Neueste Nachrichten)

4. April 2007 – Wer bezahlt eigentlich die Brücke?

Zur Diskussion um die Notwendigkeit und um die Landschaftsverträglichkeit des Verkehrszuges gesellen sich nun die Fragen zur Finanzierung des 156 Mio. Euro teuren Projekts.
Die Stadt Dresden trägt ca. 15 % der Bausumme; 5 % der Mittel kommen von den Dresdner Verkehrsbetrieben und den Medienträgern (Abwasser, Strom). Ca. 30 Mio. Euro wurden bereits für die ohnehin notwendige Sanierung der Stauffenberg-Allee, für Planungen und Grundstücksankäufe ausgegeben.
Das Sächsische Wirtschaftsministerium fördert den Verkehrszug mit 96 Mio. Euro (ca. 80 % der noch offenen Baukosten). Dazu will der Freistaat GVFG-Mittel in Höhe von 80 Mio. Euro und Mittel aus dem sächsischem Straßenbaufond in Höhe von 16 Mio. Euro nutzen (GVFG = GemeindeVerkehrswegeFinanzierungsGesetz).
Die GVFG-Mittel erhält Sachsen jährlich vom Bund in Höhe von 80 Mio. Euro zur Förderung des kommunalen Straßenbaus in Sachsen. Damit vergibt der Freistaat die Bundesmittel eines ganzen Jahres für kommunalen Straßenbau in den Regionen allein für die Brücke in Dresden.
Die westdeutschen Kommunen fragen sich, ob es gerechtfertigt ist, mit Mitteln des Solidarpaktes in Dresden „Goldene Brücken“ zu fördern, wenn ihre eigenen Straßen in desolatem Zustand sind.
Die sächsischen Kommunen  müßten die Frage stellen, ob es gerechtfertigt ist, die Fördermittel des Bundes für den kommunalen Straßenbau in Sachsen allein für ein Projekt in Dresden zu verbrauchen und aus den Regionen abzuziehen.

Baukosten [Angaben in Mio. EUR (gerundet)]
Verkehrszug gesamt: 156,7
davon Anteile Dritter 15,0
davon Anteil Landeshauptstadt 141,7
davon Fördermittel vom Freistaat Sachsen 96,0
davon bisherige Ausgaben Landeshauptstadt vom Eigenanteil für Planungs- und Bauleistungen 22,6
Für die Realisierung noch aufzuwenden: 119,1
davon Waldschlößchenbrücke: 37,5
davon Tunnel: 29,9
davon Umweltbelange: 11,4
davon sonstige Verkehrsanlagen links- und rechtselbisch einschließlich Baunebenkosten: 40,3

Von den noch aufzuwendenden 119,1 Mio EUR werden durch den Freistaat 96 Mio EUR Fördermittel bereitgestellt. Der Eigenmittelanteil der Landeshauptstadt beträgt 23,1 Mio EUR.

Kosten anderer Brückenbauten über die Elbe:

In Torgau wurde eine neue Elbebrücke für 12,3 Mio EUR errichtet. Sie ist seit 1993 in Betrieb.

Die neue Brücke in Meißen wurde 1997 eingeweiht.

Die Gesamtkosten für dieses Projekt betrugen 12,1 Mio EUR.

Im Jahre 1999 wurde der Brückenbau in Pirna für 36,9 Mio EUR abgeschlossen.

Die neue Elbebrücke in Riesa kostete 13,4 Mio EUR und wurde im Jahr 2001 eröffnet.

Vergleich des Investitionsvolumens WSB mit anderen Bauprojekten (Diagramm)

Information über Kosten der Brücke im Vergleich zu anderen Brückenbauten

15. Dezember 2010, GRÜNE LIGA Sachsen – Öfffentlichkeitsarbeit